
Langenbeck-Virchow-Haus
Geschichte des Hauses:
Vor der Errichtung des heutigen Langenbeck-Virchow-Hauses in der Luisenstraße wurde das Langenbeck-Haus in der Ziegelstraße gemeinsam von der Berliner Medizinischen Gesellschaft und der Deutschen Gesellschaft Chirurgie genutzt. Mit steigender Mitgliederzahl beider Gesellschaften Ende des 19. Jahrhunderts wurde das Langenbeck-Haus zu klein, so dass ein Neubau erforderlich wurde.
1910 kaufte die Berliner Medizinische Gesellschaft das Grundstück in der Luisenstraße 58/59 für 603.000 Reichsmark.
1913 kam es, zusammen mit der Chirurgischen Gesellschaft unter Friedrich Trendelenburg und Leopold Landau, zur Gründung der Langenbeck-Virchow-Hauses GbR.
Trotz Ausbruch des Krieges wurde das Haus von 1913 – 1915 unter der Leitung des Regierungsbaumeisters Hermann Dernburg errichtet.

Die Berliner Medizinische Gesellschaft tagte am 15. Oktober 1915 zum ersten Mal im neuen Haus unter Johannes Orth, die Chirurgen kriegsbedingt erst 1920 unter August Bier. Von 1915 bis 1945 hielt die Berliner Medizinische Gesellschaft ihre wissenschaftlichen Sitzungen im LVH ab.

1945 – 1953: Besetzung durch die sowjetische Militärbehörde bis zum November 1949. Anschließend zunächst Verpachtung an die neue Regierung der DDR. Im Hörsaal konstituierte sich das Parlament der DDR, die „Volkskammer“. Diese tagte bis 1976 im großen Hörsaal.
Ohne Zustimmung des Oberbürgermeisters von Berlin erfolgte 1953, mit der Begründung der „Inanspruchnahme“ nach der Aufbauverordnung der DDR, eine Eintragung des Hauses in das Grundbuch als „Eigentum des Volkes, Rechtsträger Sekretariat der Volkskammer“ (Abb. re. -Volkskammer 1954).

1990 leitete die Langenbeck-Virchow-Haus GbR ein Restitutionsverfahren beim Landesamt zur Regelung offener Vermögensfragen (LAROV) ein.
Nach 12-jährigem Kampf wurde das Haus durch ein Urteil des Verwaltungsgerichts Berlin zurückgewonnen und 2003 auf die Deutsche Gesellschaft für Chirurgie und die Berliner Medizinische Gesellschaft rückübertragen.
Mit Hilfe der Aesculap Akademie als Unternehmen der B. Braun Gruppe wurden umfangreiche Renovierungsmaßnahmen durchgeführt. Am 31. August 2005 erfolgte die Übergabe an die Bauherren. Seitdem steht den Fachgesellschaften das Haus wieder als medizinisches Zentrum zur Verfügung.
Veränderungen in den Besitzverhältnissen ergaben sich erst 2014, als der ehemalige Mieter, die Aesculap-AG., das von ihr erweiterte und seit Jahren für die Aesculap-Akademie genutzte 5. Obergeschoss übernahm. Somit existieren jetzt drei Eigentümer: Die Deutsche Gesellschaft für Chirurgie, die Berliner Medizinischen Gesellschaft und die Aesculap AG. Das Haus mit seinem historischen Hörsaal wird verwaltet von der Langenbeck-Virchow-Haus GbR. Es erfreut sich einer wachsenden Beliebtheit.
